Wie schon im vorigen Beitrag zu dem Frequenzzähler angedeutet, habe ich eine neue Version entwickelt, die einige Nachteile behebt. Nun ist ein USB-RS232-Konverter integriert, die CPU ist direkt auf die Leiterplatte gelötet und der Quarzoszillator ist thermisch eng mit dem Temperatursensor gekoppelt. Der Zähler wird jetzt, so wie man das von einem modernen PC-Peripheriegerät erwartet, direkt über das USB-Interface versorgt. Ein separates Netzteil ist nicht mehr nötig. Die Stromaufnahme liegt bei unter 100 mA. Die Funktionsweise ist weitgehend kompatibel zur alten Version, aber das CPLD-Pinout unterscheidet sich aus Gründen des einfacheren Routings. Mit einer Größe von 75 mm x 100 mm passt der Zähler nun in ein FISCHER Frame Gehäuse aus Aluminium.
Hier zunächst mal die 3D-Ansichten von KiCad und der Schaltplan:


Hier sind nun auch noch die KiCad V6.0 Projektdateien, der Schaltplan und das Layout.
Seit der KiCad Version 6.0 sollten alle Daten in diesen Dateien enthalten sein, so daß sie sich direkt auf einem anderen PC öffnen und weiterbearbeiten lassen sollten.
Beschreibung
Auf der oberen linken Seite des Boards sieht man den USB-RS232-Konverter. Es handelt sich um ein kleines Board mit dem FT232R-Baustein von FTDI. Dieses Board ist für zwei bis drei Euro über die bekannten Online-Händler zu beziehen. Im Zehnerpack direkt aus China auch noch preiswerter.
Links unter dem FTDI-Board sieht man den Quarzoszillator und den Temperatursensor. Ein gefrästes PVC-Gehäuse sorgt für eine gewisse thermische Abschirmung, so daß die Temperatur des Quarzoszillators ziemlich genau gemessen werden kann. Dieses Gehäuse besteht aus zwei Teilen, die oben in der 3D-Ansicht semitransparent dargestellt sind. Durch einen kleinen Trick wird eine enge thermische Kopplung des Oszillators zu dem Temperatursensor sichergestellt. Der Temperatursensor im SOIC8-Gehäuse ist über einer rechteckigen Ausfräsung in der Leiterplatte montiert, in den der Quarzoszillator manuell von der anderen Seite montiert und über vier Drähte angeschlossen wird. Hier die 3D-Nahansicht von oben und unten ohne das PVC-Gehäuse:


Der Frequenzzähler wird mit 3.3 V betrieben, weil das CPLD nicht mehr verträgt. Diese Versorgungsspannung wird mit einem kleinen Linearregler aus den 5 V vom USB Bus erzeugt. Der Microchip-Prozessor (ehemals Atmel) ATMEGA644 kommuniziert über seinen UART und das FTDI-Board mit dem PC und über Port-Pins per Bit-Banging mit der Logik im CPLD. Das CPLD-Interface ist selbstgestrickt und folgt keinem Standard, zum Host wird wieder das Modbus Protokoll verwendet. Die Logik im CPLD entspricht im wesentlichen dem der vorherigen Version, nur das Pinout ist geändert und hier sind keine LEDs und kein DIP-Schalter mehr angeschlossen. Die CPU hat keinen eigenen Quarz mehr, sondern sie wird mit dem auf 10 MHz heruntergeteilten Takt des 100 MHz Quarzoszillators betrieben.
Die Takteingänge clk1 und clk2 sind wie in der vorigen Version mit 50 Ω Widerständen terminiert und über einen einstufigen AC-gekoppelten Transistorverstärker in Emitterschaltung an das CPLD angeschlossen. Um auch niedrige Frequenzen bis hin zu DC zu unterstützen, wurde der clk3-Eingang vorgesehen. Er ist über einen 100 Ω Widerstand direkt an das CPLD angeschlossen, das zum Schutz noch zwei Schottky-Dioden gegen GND und VCC geschaltet hat. Die etwas seltsam anmutende Ausführung mit Doppeldioden ist der zum Designzeitpunkt einzig in der Bastelkiste verfügbaren Variante BAS70-05W geschuldet. Inzwischen ist auch die BAV99W-Variante in hinreichenden Stückzahlen eingelagert, die dann bei einem eventuellen Redesign eingesetzt würde.
Oberer und unterer Rand der Platine sind beidseitig vom Lötstopplack befreit. Die Kupferflächen sind jeweils an GND angeschlossen und stellen so einen Kontakt zum Gehäuse her. Das ist bei einem Aluminiumgehäuse naturgemäß unzuverlässig, daher sind die zwei Flachstecker TP4 und TP5 vorgesehen, über die zusätzlich ein Massekabel mit dem Gehäuse verbunden werden kann.
Hier noch ein paar Fotos des fertigen Gerätes:










Die SMA-Buchsen an der Vorder- und Rückseite werden über kurze RG174-Koax-Kabel an die Leiterplatte angeschlossen. Weil die Buchse des USB-RS232-Konverters etwa 1 mm von der Rückwand entfernt ist, die außerdem 2 mm dick ist, reichte ein kleiner Durchbruch leider nicht aus. Daher musste er leider so groß gefräst werden, daß der gesamte Stecker hineinpasst. Neben dem clk3-Eingang und der USB-Buchse ist auf der Rückseite auch noch eine Flügelschraube zur Erdung des Gerätes angebracht. Das wird normalerweise nicht nötig sein, könnte aber bei größeren HF-Leistungen in der Umgebung hilfreich sein.